In den Papillen der Zunge liegen die Geschmacksknospen, die mit chemisch empfindsamen Zellen ausgestattet sind. Nach traditioneller Auffassung sind die einzelnen Zungenregionen auf unterschiedliche Geschmacksrichtungen spezialisiert: die Zungenspitze auf süß, die Seiten auf sauer und salzig, der hintere Teil auf bitter. Diese These gilt mittlerweile als widerlegt, statt dessen seien die Sensoren für verschiedene Geschmäcker diffus verteilt.
Fünf Geschmackrichtungen gelten beim Menschen bisher als gesichert: süß, sauer, salzig, bitter, dazu umami (japanisch: wohlschmeckend; an Fleisch und Brühe erinnernder Geschmack) und – in Vorbereitung – „fettig“, 2005 an der Universität von Dijon (Frankreich) erstmals in einem Tierversuch nachgewiesen. Weitere Geschmacksrichtungen werden vermutet und sind Gegenstand aktueller Forschungen.
Schärfe wird vorrangig über Noci-Sensoren (Schmerzsensoren) registriert, die auf Verbrennungen reagieren.